Tauchen in den Cenoten von Mexiko

Anfang März sind wir in den Cenoten auf der Halbinsel Yucatan in Mexiko getaucht. Unzählige Videos und Berichte über das größte Höhlensystem der Welt haben uns zu dieser Reise inspiriert. Das Tauchen in den Cenoten zählt seit dem zu unseren taucherischen Highlights. Das glasklare Wasser, die faszinierenden Lichtspiele und die Tropfsteine in den Unterwasserhöhlen haben das Tauchen für uns zu etwas ganz Besonderem gemacht.

Cenote Dream Gate
Mystisch und schön wirken die Tropfsteine in der Cenote Dream Gate

Das Tauchen in den Cenoten

ist immer mit einer Anfahrt über den Highway 307 und eine unterschiedlich lange Strecke durch den Dschungel verbunden. Dazu wurden wir an unseren Tauchtagen mit einem Pickup durch die Tauchbasis von der Unterkunft abgeholt. Danach ging es ca. 5 km weiter zur Tauchbasis, direkt am Highway. Bei einer zentralen Füllstation, wo viele Tauchanbieter ihre Flaschen füllen lassen, wurden oft noch die Tanks abgeholt. Auf dem Weg zur Cenote hat unser Guide Verpflegung für den Tauchtag eingekauft.

Füllstation
Die Füllstation in der Nähe von Puerto Aventuras

In einigen Cenoten ist eine Fotoerlaubnis fürs Tauchen erforderlich. Die Kosten muss jeder selbst tragen. Mit großem Fotoequipment bleibt es dir wohl nicht erspart. Eine kleine Actioncam in der Tasche geht aber immer.

Die meisten Cenoten befanden sich im Bereich von Puerto Aventuras. Nur zur Angelita und Casa Cenote mussten wir bis nach Tulum fahren. Die Cenoten gehören Familien der Maya Nachfahren. Sie betreiben die Cenoten als Geschäft und sorgen dafür, dass die Zugänge und Einstiege für den Tauchbetrieb beschaffen sind. Es gibt Toiletten und teilweise einen Stand, um Andenken oder bedruckte Textilien zu kaufen.

Cenote Tak Bi Ha
Die Cenote Tak Bi Ha ist mit künstlichem Licht ausgeleuchtet und hat nur kleine Öffnungen zur Oberfläche

Unsere Tauchpakete

haben wir bereits aus Deutschland gebucht und angezahlt. So ein Tauchtag kostet 180 $ bis 200 $ pro Taucher. Das ist eine Menge Geld für Transfer, zwei Tauchgänge, Cenoten-Eintritt, Tauchgangsführung, etwas Essen und Getränke. Die Tauchbasen unterscheiden sich nur geringfügig in den Preisen. Die vorherige Buchung garantiert ausreichend Kapazität bei der Tauchbasis. Als wir dort waren, hatte Markus mit Höhlentauchausbildung zu tun. Mit uns tauchte Nicole, die als Freelancer für Markus arbeitete. Sie liebt das Tauchen genau wie wir und war damit genau die Richtige für unsere Cenoten-Tauchgänge. Vorgeschrieben sind maximal vier Tauchgäste für einen Guide. Ohne Guide dürfen ausgebildete Höhlentaucher nur in bestimmten Cenoten tauchen.

Cenote Dream Gate
Das große Loch im Karstgestein wirkt vom Wasser aus wirklich wie ein Dream Gate

Die Cenoten

sind in ihrer Beschaffenheit sehr unterschiedlich. Einige haben helles Gestein und einige wirken sehr dunkel. Beides hat seinen Reiz. Die hellen Tropfsteine wirken sehr schön und die dunklen Tropfsteine eher mystisch.
Manchmal liegen riesige herabgestürzte Felsbrocken auf dem Grund. Dadurch sieht man an der Höhlendecke nur eine Bruchkante, von der sich der Fels gelöst hat. In der Cenote Taj Mahal war das Tauchen eine Herausforderung für die Ohren. Es ging auf dem Hin- und Rückweg mehrmals von 2 m Tiefe auf 10 m Tiefe.

Cenote Dos Ojos
Der Tauchereinstieg in die Cenote Dos Ojos

Sehr faszinierend fanden wir die Lichtspiele der Sonne, die wie Laser durchs Wasser strahlten. Dieser Anblick ist fantastisch. Aber auch das Leuchten mit der Lampe durch das glasklare Wasser war echt super. Es hat einfach viel Spaß gemacht, in dieser Umgebung zu tauchen.

Cenote El Eden
Faszinierende Lichtspiele in der Cenote El Eden

Die Strecken in den Cenoten sind mit fest verlegten Leinen ausgestattet. Wir sind manchmal geringfügig von der Leine abgewichen, hatten sie aber immer im Blick. Dadurch sind wir durch Bereiche getaucht, die etwas verwinkelter und taucherisch etwas herausfordernder waren.

Wir sind in den Cenoten Chikin Ha, Chac Mol, Dos Ojos, Taak be Luum, Taak bi Ha, Pit, Nicte Ha, Dreamgate, El Eden und Taj Mahal getaucht. Nähere Infos zu den Cenoten könnt ihr zum Beispiel auf den Webseiten von Planet Scuba Mexico oder Cenotes Adventures nachlesen.

Cenote Chikin Ha
Der Einstieg in die Cenote Chikin Ha

Unsere Eindrücke

vom Tauchen in den Cenoten wirken lange nach. Ines und ich haben viele schöne Fotos und Videos mit nach Hause nehmen können. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht in den Cenoten zu tauchen. Wir haben dabei viele schöne Augenblicke gehabt und waren bestimmt nicht das letzte Mal in Mexikos Cenoten.

Cenote Chac Mol
Rückkehr vom Tauchgang, am Einstieg Little Brother der Cenote Chac Mol

In meinem Artikel Tauchreiseplanung Mexiko Yucatan kannst du Weiteres zur Reise lesen.

Abgetaucht vor der Insel Gozo

Anfang September sind wir über Zürich nach Malta geflogen und mit der Fähre zur Insel Gozo übergesetzt. Nach den abenteuerlichen Autofahrten über die beiden Inseln sind wir gut in unserem Hotel Calypso in Marsalforn angekommen.

Corel Cave Gozo
Blick aus der Corel Cave ins Blauwasser

Wir haben uns einige Tauchcenter vor Ort angesehen. Obwohl wir direkt am Hotel das Calypso Divingcenter hatten und dort als Hotelgäste 10% Nachlass auf unsere Rechnung bekommen hätten, haben wir uns doch für die deutsch geführte Tauchbasis Nautic Team entschieden. Die Inhaber und einige Guides waren Deutsche. Wir hatten den Eindruck, es ist längst nicht so viel Wuling beim Nautic Team. Das Tauchen in kleinen Gruppen war uns wichtig und wurde dann auch so durchgeführt. Trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, auch auf andere Tauchgruppen zu stoßen. Das trifft besonders für die Tauchplätze der Insel Comino und Gozo’s Blue Hole, Inland Sea oder einige Wracks vor Gozo zu.

Comino Caves
In der Grotte St-Maria-Cave auf der Insel Comino

Unsere Erwartungen ans Grottentauchen wurden nicht enttäuscht. Wir hatten fast bei jedem Tauchgang eine Grotte, einen Tunnel, Schacht oder Steilwände dabei. Die Tauchgänge waren sehr abwechslungsreich. Die felsige Küstenlandschaft beeindruckte uns sehr. Dafür gibt es kaum Badestrände und die wenigen vorhanden sind ziemlich klein. Besonders hatte mir der Grottenbereich der Billinghurst Cave gefallen. Sie liegt in 25 m Tiefe direkt unterm Einstieg. Als Krönung haben wir einen Conger zwischen den Felsen entdeckt. An diesem Tauchplatz werden auch richtige Höhlentauchgänge durchgeführt. Eine fest verlegte Führungsleine führt weiter ins Innere.

Billinghurst Cave Gozo
Im Cavernbereich der Billinghurst Cave auf Gozo

Bei unseren Unterwassererkundungen haben wir immer irgendwelche Fische gesehen. Meist waren es nur kleine Fische, dafür aber oft sehr zahlreich. Der Felsenbewuchs war sehr schön; Algen, Schwämme, sogar kleine Korallen. Beim Anleuchten erkennt man erst die Farbenpracht. Eine Lampe lohnt also für jeden Tauchgang.

Wrack Pasewalk P31
Am Wrack der Pasewalk P31 vor der Insel Comino

Die Fußwege vom Auto zum Einstieg führten an einigen Plätzen über schwieriges Felsgelände. Nicht unbedingt jedermanns Sache. Dazu die heiße Sonne von oben. Da waren wir schon froh, endlich im Wasser zu sein. Das Tauchen entschädigte uns für die Strapazen an Land.

Beim nächsten Mal würden wir nicht nur geführte Tauchgänge machen. Wenn man die Plätze erst einmal kennen gelernt hat, sind sie auch gut ohne Guide zu betauchen. Beim individuellen Tauchen könnten wir länger dort verweilen, wo wir es interessant fänden.

Comino Caves
In der St. Maria Cave auf der Insel Comino

Wenn ich das hier alles schreibe, könnte ich schon wieder ins Wasser springen. Es hat viel Spaß gemacht und wir haben erst einen kleinen Teil gesehen.